Die verschiedenen Vorstellungen von dem, was als „gerecht" angesehen und empfunden wird, machen es schwer bzw. sogar unmöglich, allen gerecht zu werden, weil jede Entscheidung als Antwort auf den „Schrei nach Gerechtigkeit" von anderen wieder als Benachteiligung gesehen oder erlebt wird.
Daraus ergeben sich mehrere Fragen wie etwa: Kann es so aber überhaupt eine „Gerechtigkeit" geben? Ist eine „gerechte Gesellschaft" eine Illusion? Welche positive Bedeutung hat der „Schrei nach Gerechtigkeit" gerade, um die Benachteiligung der Schwachen und der „Menschen ohne Stimme" deutlich zu machen anstatt sie „zum Schweigen zu bringen"?
Für Christen geht es in diesem Zusammenhang aber auch um die Frage nach dem Verständnis von Gerechtigkeit im Evangelium, d.h. um die Frage: Zu welcher Art von „Gerechtigkeit" lädt uns Jesus ein?